Es war im Herbst 2018. Genauer gesagt am 28. Oktober 2018. Ich wollte mich mal testen ob ich noch in der Lage bin eine etwas laengere Wandertour durchzuhalten. Ob mein Koerper es noch packt fuer diese ziemlich langen Kilometer durchzuhalten.
Ich wollte es darauf ankommen lassen. Die Ueberlegung war die, wie weit werde ich es in 10 Stunden schaffen. Als Ausgangspunkte waehlte ich Bayerisch Eisenstein, die Ortschaft auf der noerdlichen Seite des Nationalparkes. So ca. eine Stunde Autofahrt muss man einplanen von Freyung aus. Auf dieser Strecke wurde mich schon klar dass es wohl ziemlich feucht bzw. nass werden koennte. Es nieselte eigentlich die gesamte Autofahrt hindurch. Hin und wieder regnete es auch mal richtig. Na das kann ja was werden…
Von Bayerisch Eisenstein aus ging es erstmal bei „angenehmen“ (wie gesagt, es koennte auch richtig regnen) Nieselwetter in Richtung Zwiesler Waldhaus. Kaum hatte ich aber die ersten paar Hoehenmeter gemacht viel mir auf dass der Nieselregen nun eher in leichten Schneeregen uebergeht. Ab dem Zwiesler Waldhaus sezte dann auch der Wind vermehrt ein und entwickelte sich dann mehr und mehr in einen leichten Sturm. Nicht gerade angenehm war mir dabei zumute als ich durch stockfinsteren Wald den Anstieg zum Großen Falkenstein hinter mich brachte. Bei eisigen Böen und finsterer Nacht machte ich nur kurz Rast auf diesem ansonsten sehr anschaulichen Gipfel.
Durch immer hoehere Schneeverwehungen ging es ab dann weiter in Richtung des Großen Rachels. Bis dahin vergingen aber so ungefähr 20km. Vorbei am Albrechtschachten und ueber den Jaehrlingsschachten gelang ich dann, mittlerweile wurde es heller Tag, zum Lindbergschachten und hatte nun die große Schachtenrunde vor mir. Der fuer mich vom landschaftlichen Aspek ansprechenste Teil meiner Wanderung war nun an der Reihe.
Vorbei an der Hirschbachschwelle und durch das Zwieselter Filz kam ich zum Almschachten. Danach kam der tief verschneite Latschenfilz mit seinen Matschlöchern, der Hochschachten und der Kohlschachten. Dort legte ich erstmal eine kurze Pause ein zur Staerkung. Vor Kaelte zitternd machte ich mich aber schnell wieder auf den Weg in Richtung Rachel. Angeschrieben war vom Großen Falkenstein bis zum Rachel 9,5 Stunden. Ich brauchte ca. 5,5 Stunden und war dann auch froh als ich auf dem Gipfel des Großen Rachels stand. Kurz noch ein Bild und weiter. Runter vom diesem Frostgipfel.
Beim Abstieg ließ ich den Ausblick bei der Kapelle aus. Dafuer gibt es einen ganz einfachen Grund, an diesem Tag gab es keinen Ausblick. Ueber den oberen Horizontalsteig wanderte ich dann weiter in Richtung Martinsklause und stieg von dort aus ab zur Fredernbruecke.
Es war nicht der ganze Nationalpark aber es waren so ziemlich genau 10 Stunden und auch so ziemlich genau 50 Kilometer die ich da zuruecklegte. Meine Fueße hatten ohnehin auch genug von dieser kalten und ungestuemen Natur. Freuen sich aber mittlerweile schon wieder auf die naechste Tour 😉
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